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Die Grenzformalitäten gingen widererwarten recht zügig voran. Bei der Veterinärkontrolle büssten wir nur 2 Zwiebeln ein. Als Sicherheit für die "Wiederausfuhr" unseres Autos werden 300,- US$ fällig oder man bürgt mit seiner Kredikarte. Claus entschied sich für die Kreditkartenvariante, zahlte noch 29,-US$ Bearbeitungsgebühr und dann bekamen wir noch einen wunderschönen Aufkleber für die Frontscheibe vom Zoll. Mexikanische Korutzen konnten wir gleich am ATM an der Grenze ziehen und so war alles stressfrei.
Wir gingen noch auf Nummer sicher und schlossen gleich im Grenzörtchen eine KFZ-Versicherung ab, da man in Mexiko angeblich schneller in den Knast kommt als einem lieb ist, gerade bei Verkehrsunfällen.
Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Grundstück eines sehr schön am See gelegenen Restaurants, in dem wir auch gleich landestypisch assen und uns einen Begrüssungstequila gönnten.
Natürlich schauten wir uns die Maya-Ruinen “Palenque” an. Diese Anlage ist recht schön, kann aber bei weitem nicht mit den Ruinen von "Tikal" in Guatemala mithalten. Es war extrem heiss, so dass wir eigentlich froh waren, dass es nicht allzu weitläufig war. Das interessante Museum liessen wir uns nicht entgehen und so haben wir noch eine bessere Vorstellung von der Kultur und den Bauwerken bekommen. Bei der späteren Wiederentdeckung sind doch sehr viele Wandverzierungen während des Abbrennens der bereits auf den Ruinen wuchernden Bäume zerstört worden.
Unterwegs sind wir mehrmals täglich von Polizei und Militär angehalten und nach Drogen durchsucht wurden. Die Kontrollen waren total sinnlos, da die eigentliche Durchsuchung, nach anfänglichen Enthusiasmus, jäh gestoppt wurde, als sie den Innenraum unseres Autos sahen, alles total zugebaut und in irgendwelchen Kisten. So schauten die Kollegas ein bisschen unmotiviert rum, stellten blöde Fragen und liessen uns dann weiterfahren. Es kam es uns eigentlich so vor, als wollten sie sich nur mal ein bisschen unterhalten und schauen was das für eine seltsame Karre ist. Ab Nordamerika sollen keine Toyotas der J7 Serie mehr rumfahren, ausser es waeren eben Touristen. Die Halbinsel Yukatan liessen wir mehr oder weniger "rechts liegen", da wir von vielen Seiten nix wirklich Gutes gehört haben. Es soll eher langweilig sein, Strände interessieren uns eh nicht so brennend und ausserdem mussten wir ja auch wieder "Boden" gut machen, nachdem wir uns so lange in Panama aufgehalten haben.
Bei einer der langsam lästig werdenden Kontrollen passten wir nicht 100% auf, und so verschwanden auch gleich mal ca. 20,- US$ aus dem Aschenbecher. Gunter hat den Typen daraufhin angesprochen, aber das Ding war gelaufen ... niiiemals würde er es zugeben und durchsucht wird er natürlich auch nicht, und so retteten wir uns über die recht verzwickte Situation, in dem wir sagten: "Na ja, vielleicht hat die Dollars ja einer am vorherigen Checkpoint rausgenommen" ... so fuhren wir zähneknirschend weiter.
Leider wurden wir von den doch recht wenigen Strassenfressbuden enttäuscht. Hat man mal eine gefunden, war die Auswahl begrenzt, es hat aber immer lecker geschmeckt. Tortilla oder Boritos gab's eigentlich immer und mindestens ein Dip steht normalerweise wie selbstverständlich auf dem Tisch. Wir haben aber nie so richtig herausbekommen, wie das nun genau mit der Bezeichnung der verschiedenen Teigteile ist. So hiessen dann die Boritos einfach Quesadillos, wenn Käse drin war usw. ... so richtig sind wir da nie dahintergestiegen. Wie schon erwähnt ist es üblich, dass mehrere leckere Sossen bereitstehen, wobei aber normalerweise mindestens eine davon "Art des Hauses" sein soll. Wir hatten aber mit den Fressbuden eben nicht besonders viel Glück und so kam es auch vor, dass es überhaupt gar keine Sosse gab ...na ja, dafür war das Bier recht lecker und bezahlbar.
Irgendwo in der Gegend vor Mexiko-City checkten wir seit langem mal wieder unsere Mails. So fanden wir eine etwas ältere Mail von Martina vor, welche wir zusammen mit Stefan auf Bastimento im Internet-Cafe kennengelernt haben. Darin stand, dass sie gerade in Mexiko-City sei und im "Lufthansatussenhotel" (das kommt nicht von uns!) ist und wir dort pennen könnten, warme Dusche hätten und alles was man eben so braucht. Das hörte sich so gut an, dass wir den Plan Mexiko-City weiträumig zu umfahren (wir hassen grosse Städte) sofort über den Haufen warfen und die Stadt direkt ansteuerten.
Wir hatten keine genaue Adresse (ausser "Lufthansatussenhotel" - und das stand nicht im Reiseführer ;-) ) und dachten natürlich logischerweise, dass das Hotel in der Nähe des Flughafen liegt. Wir also erstmal stundenlang durch diese riesige Stadt bis zum Flughafen. Dort erkundigte sich Gunter am Lufthansatussenschalter, wo Martina untergebracht ist. Mit dem Namen des Hotels und einer handgezeichneten Wegbeschreibung (wir hatten keinen vernünftigen Stadtplan, und das in einer der grösseren Städte der Welt) fuhren wir also los. Natürlich haute das mit der Wegbeschreibung (so isses eigentlich immer mit Wegbeschreibungen) nicht so wirklich hin. Aber irgendwann checkten wir was los ist und fuhren länger als eine Stunde den Ring entlang, fanden auch das Hotel "Nikko" und wechselten erstmal die Klamotten - wir suchten uns das beste was wir hatten raus, denn das Hotel war eines der Besseren am Platz. So gingen wir rein, gleich unten eine riesige, sehr grosszügig angelegte Lobby, im Bar Bereich spielte einer am Klavier gediegende Abendmusik, Pagen, "güldenen" Kofferwagen usw.. An der Rezeption riefen wir erstmal auf ihrem Zimmer an und da sie nicht da war, hinterliessen wir eine Nachricht. Im Hotel nutzten wir erstmal den "Business-Bereich" um e-mails zu checken - uns hat's bald von den Socken gehauen - die halbe Stunde war vielleicht krass teuer. Und überall ein Getue und Schicki-Micki, uuultra verschärft.
So zogen wir erstmal wieder los, assen irgendwo auf der Strasse was (war in der chicen Gegend gar nicht so einfach), und waren um 21:00 wieder im Hotel. Martina war immer noch nicht da und so fanden wir uns damit ab, im Auto neben dem Hotel zu pennen ... doch wer ist das, sie sah aus wie Martina .... und ... es war auch Martina ... huhuh, die Freude war gross und die Überraschung gelungen. Mit uns hatte sie nun überhaupt gar nicht mehr gerechnet, da wir ewig lange nicht auf ihre Mail reagiert hatten. Martina war in Begleitung von Ralf, ein "alter" Freund aus Deutschland. Ralf ist Reporter beim ZDF und seit einer längeren Zeit schon in Mexiko-City.
So gingen nun 3 Typen mit Martina auf's Zimmer, - was wohl ihre Kolleginnen sich so dabei gedacht haben mögen?! ... wow, was für ein Zimmer, voll so mit TV, Sony Playstation, Internetzugang, Kaffeemachine, Panoramafenster mit herrlichem Blick über die Riesenstadt, 2 Betten und, kein Scheiss, einem Bügelbrett. Wir hatten seit langem endlich mal wieder eine warme Dusche und besprachen danach den weiteren Verlauf des Abends. Ralf kannte sich wunderbar in der Stadt aus und so folgten wir einem seiner Vorschläge. Schliesslich gingen wir in die Cantina “Corona”, eine Art Trinkhalle mit Musikern und leckerem Essen. Martina und Claus bestellten sich gleich einen Schrimps-Cocktail. Da Ralf den "Jefe" kannte, gab's auch 'ne Runde Freibier. Der Chef ist eigentlich Brasilianer und meinte während der Unterhaltung über unseren Trip, dass wir die "Eier am Hals" hätten, was wohl so viel meint wie, dass wir krass drauf wären. Na ja, so richtig verstehen wir das nicht, da es eigentlich überhaupt nicht krass ist, so ein bisschen mit dem Auto rum zu fahren. Danach ging's noch woanders hin und so hatten wir viel Spass.
Am nächsten Tag trafen wir uns bei Ralf zu einem herrlichen Frühstück. Er wohnte in dem wunderbar angenehm ruhigen! Stadteil Coyoacan, in mitten dieser 20 Millionen Stadt, in einem echt chicen Haus. Danach taten wir es ganz so wie alle Mexikaner am Sonntag und schlenderten in aller Ruhe durch die Strassen und Gässchen, schauten mal hier und mal da, gönnten uns eine (oder zwei) extrem leckere Eis-Schokolade und beobachteten die Leute. Es war ein echt wunderbarer Sonntag.
So isses, unter bestimmten Umständen erlebt man die Dinge ganz anders, bekommt einen anderen Eindruck und findet Gefallen daran. Wir haben Mexico-City genossen und finden diese Stadt durchaus attraktiv - Danke Ralf!
Martina nahm noch einige Sachen für uns nach Deutschland mit, und so sparten wir uns auch noch den Stress mit der Post (die ja in Mexiko sowieso extrem kompliziert und dennoch unzuverlässig sein soll).
Wir fuhren weiter in das recht schöne Städtchen Queretaro, schauten uns dort ein bisschen um und konnten gerade noch so einen Strafzettel wegen Falschparken verhindern. Die Polizisten waren aber sehr entspannt und so gingen wir "straffrei" aus.
Unser Weg richtete sich hauptsächlichst nach den kostenlosen Strassen. Die mautpflichtigen Strassen waren so teuer, dass wir lieber über die "freien" Strassen durch die Orte geeiert sind.
Wir hatten immer leckere scharfe Sosse, Tortillas, Chilis und Mezcal bei, sodass die Abende immer gut waren. Nun waren wir in der Gegend von Durango, wo angeblich viele Western gedreht wurden. Dort liessen wir es uns dann doch nicht nehmen, mal in der "Wild West Stadt" Villa del Oeste reinzuschauen, welche wohl aus ehemaligen Filmkulissen "zusammengenagelt" wurde. Es wehte ein heftiger Wind durch die ausgestorbenen Strassen - kein Mensch weit und breit. So ein ganz klein wenig kann man sich dort schon vorstellen, wie es wohl mal gewesen sein muss. Aber so aufregend war die "Kulissenstadt" nun auch wieder nicht. Am Abend war der Wind dann so stark, dass wir echt beim abstellen des Autos die Windrichtung beachten mussten, damit uns das Dach nicht wegfliegt.
An der recht beeindruckenden Kupferschlucht "Barranca del Cobre" (soll ja angeblich tiefer als der Grand Canyon sein) konnten wir direkt an der Schlucht, neben dem Örtchen El Divisadero im Auto pennen. Wir stellten uns extra den Wecker für den Sonnenaufgang, dieser klingelte aber zu früh (4:00) - stock dunkel, eine Stunde später - immer noch stockdunkel, dann endlich, bei Sonnenaufgang hatten wir leckeres english Breakfast direkt an der Canyon-Kante ... es war einfach nur fantastisch.
Ab hier Richtung Norden wurden die Nester immer trostloser und die Temparaturen bewegten sich wiedermal so um die 40 Grad. In dem ziemlich “abgefuckten” Ort Janos pennten wir an der Tanke, so hatten wir wenigstens Wasser und Toiletten. Wir assen in einer total abgeranzten Bude, welche eigentlich ein Wohnhaus war und als "Cafe" umfunktioniert wurde. Die Tante war anscheinend total besoffen, wir bekamen zwar eine Karte, aber es gab wohl trotzdem nur Quesadillos. So richtig verstanden haben wir sie nicht, aber wir dachten uns, das wird schon so alles passen. Während wir auf unsere Quesadillos warteten, waren wir die ganze Zeit damit beschätigt, uns die unendlich vielen und lästigen Fliegen vom Hals zu halten. Dann kam die straffe Tante mit ihren ausgefallenen Zähnen und den über die Hose hängenden Bauch wieder zur Tür rein, hatte Käse und Maisfladen unter den Armen und fing an zu kochen. Wir kamen uns echt wie in einem abartigen mexikanischen Film vor. Dann kamen die Quesadillos, sie waren wirklich lecker und der Preis war heiss - so kamen wir wenigstens zu einem absolut billigen essen.
Von hier an ging's über Minipässe und eine recht schöne Gegend Richtung USA-Grenze.
Im Grenzort Aqua Prieta fuhren wir einfach den USA-Border Schildern nach und waren, eh wir uns versahen, schon in den Staaten. Der recht lustigen Tante am USA Checkpoint erklärten wir, dass wir unbedingt nochmal nach Mexiko zurück müssten, da wir unser Auto offiziell ausfüren müssen, damit nicht die hinterlegte Zahlung von 300,-US$ in Kraft tritt. Also wendeten wir auf der USA Seite wieder Richtung Mexiko und fuhren wieder nach Mexiko rein (alles ohne irgendwelche Checks). Dort gingen wir dann zum Zoll, gaben unsere "Schriebse" ab, bekamen eine Bestätigung und die Sache war erledigt! So, jetzt standen wir mit einem offiziell aus Mexiko ausgeführtem Auto in Mexiko auf irgend so einem staubigen Parkplatz - was für ein Schwachsinn. Da wird so ein Aufwand betrieben, und dann gibt man einfach die Zollpapiere ab, bekommt für die Ausfuhr eine Bestätigung und fährt dann einfach wieder ins Landesinnere, ohne das es je einer mitbekommen würde - was bitteschön ist dann der Sinn der ganzen Aktion???
Derweil erkundigte sich Gunter nach den Ausreisestempeln. Die Tante bei der Immigration meinte, dass wir 20,-US$ p.P. bei der Bank einzahlen müssten, und dann würden wir mit der Quittung unseren Ausreisestempel bekommen. Nun waren wir ja aber schon in den USA und wussten, wie das funktioniert. So verzichteten wir einfach auf die Stempel (40,-US$ gespart!) und reihten uns wieder in die Schlange an der USA Grenze ein. Die Amis hat's nicht interessiert.

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